Schon seit meiner Schulzeit hatten Samarkand und Buchara für mich einen geheimnisvollen Klang und nun hat es endlich geklappt und über Moskau ging es nach Taschkent, wo wir ewig auf die Einreise warten mussten und dann noch für den Zoll viele Formulare ausfüllen „durften“. Dann wollten wir zu unserem Flieger nach Chiwa, wobei wir nun mitten in der Nacht feststellten, dass das nationale Terminal nur per Taxi erreichbar ist. Der kleine Kofferraum stellte für unseren Kinderwagen, den wir für unseren Kleinsten mitgenommen haben, eine echte Herausforderung dar. Nach einigem Hin und Her, war er ebenso wie ein Koffer und zwei Rucksäcke samt Eltern und drei kleinen Kindern im Taxi. Unser Flug war übervoll mit Pilgern, die gerade von der Haddsch zurück gekommen waren – viele ältere Menschen. In Chiwa konnten wir dem Taxifahrer nun schon Verstautipps geben… Unser kleines Hotel „Meros“ empfing uns freundlich mit einem Tee. Überhaupt haben wir die furchtbaren Usbeken nicht kennen gelernt sondern ein überaus nettes und hilfsbereites Völkchen. Chiwa hat uns gleich in seinen Bann gezogen. Die kompakte Altstadt ist traumhaft und man kann sich die aufgerissenen Augen vorstellen, die die Stadt nach Wochen einer Wüstendurchquerung hervor gerufen haben muss. Auch für die Kinder war das Rumtollen auf der Stadtmauer und der Blick auf die Stadt von einem etwas abseits gelegenen Riesenrad ein Erlebnis. Weiter ging es per Nachtzug nach Samarkand. Das Ruckeln de Zuges verspürte ich noch den ganzen Tag. Unser Hotel „Bibikhanum“ war gleich neben selbiger Sehenswürdigkeit gelegen und man sah sie vom Hotel aus. Noch viel eindrucksvoller waren jedoch der Registran und eine Grabstätte gleich um die Ecke. Der Besuch einer Papiermanufaktur, bei der Maulbeerbaumpapier hergestellt wird, blieb bei unseren Kindern in Erinnerung – sicher auch, weil die Fahrt im Stadtbus schon spannend war. Auch der Spaziergang über den Markt war ein leckeres Erlebnis. Enttäuscht waren wir jedoch vom Russenviertel und auch unser Versuch, im Zlata Praha einen Hauch Böhmens abzufassen, ging schief. Unsere nächste Zielmarke war Buchara, wohin wir mit einem exquisiten Zug fuhren, der allerdings nicht ganz so schnell, wie der Hochgeschwindigkeitszug war, der nach Taschkent fährt und gerade auf dem Bahnhof stand. Buchara empfing uns bei strahlendem Sonnenschein und wir genossen den ersten Stadtbummel sehr, war doch auch diese Stadt wieder völlig anders in ihrem Charakter. Die Innenstadt ist ein wunderbares allerdings auch SEHR viel touristischeres Ensemble als jenes in Chiwa oder Samarkand. Unser Hotel „Kavsar“ war wieder mit absolut freundlichem Personal besetzt, super sauber und absolut kinderfreundlich. Das Frühstück war phänomenal und so überlebten wir sogar einen tag bei Regenwetter recht gut. Nach einer weiteren Nachtzugfahrt in dem wesentlich saubereren Zug nach Taschkent schauten wir uns auch diese erwartungsgemäß nichtssagende Metropole einen Tag lang an und hätten wohl auch nichts verpasst, sie nicht gesehen zu haben. Das können wir von Usbekistan sonst nicht sagen – es ist wirklich eine Reise in ein Märchen und absolut zu empfehlen – das zeigen schon einige Fotos.
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