Zuerst ging es in die Vergangenheit – zum DREIkaisereck, wo südöstlich von Kattowitz Russland, Preußen und Österreich-Ungarn aneinander grenzten. Heute ein noch unscheinbarerer Flecken – allerdings nun ganz im Nichts. Ganz und gar im Gegenteil fanden wir uns in Krakow wieder.
Eine quirlige Stadt und per Fahrrad konnten wir sie auch abseits der üblichen Routen erkunden. Was uns auch später in Polen immer wieder unklar erschien, war die unglaubliche Dichte an Eisverkäufern (die natürlich einen ebenso unglaublichen Bedarf erzeugten…). Unser Campingplatz war im Südwesten der Stadt und so bot sich ein Ausflug auf den nahegelegenen Festungsturm auf dem Kozciuszko-Hügel
an, von dem wir einen tollen Blick hatten. Super war auch das Mocak
– ein Museum für moderne Kunst, wo gerade eine phantastische Ausstellung über die Natur lief. Dem sozialistischen Stadtteil Nowa Huta
statteten wir auch einen Besuch ab.
Nach Krakau fuhren wir in den Süden in die Berge, wo uns an einem Sonntag der absolute Nebennebennebenstraßenstau ereilte …und der Starkregen. Zum Glück fand sich im völlig ausgebuchten Pieniny-Gebiet doch noch ein Zimmer, wenn auch nur für eine Nacht. Somit stand der Radtour am Dunajec und seinem Gebirgsdurchbruch nichts im Wege. Die Grenze zur Slowakei hat hier einen verwunderlichen Verlauf und die grenzüberschreitenden Europrojekte sind für den Tourismus hier sehr hilfreich.
Am Ende der Strecke erklommen wir den DREIkronengipfel der eine gute Sicht ins Tatra-Vorland bot. Leider war es zu diesig, um auch die Hohe Tatra selbst zu sehen.
Vom Pieniny fuhren wir wetterbedingt nach Tarnow, wo sowohl von den Polen wie auch von den Ungarn General Bem gehuldigt wird und das auch eine kleine, aber feine Innenstadt hat.
Der Ausflug in ein doch nicht so nahes Dörfchen mit bemalten Häusern erwies sich am Ende doch als ziemlicher Reinfall.
Aber das Schwimmbad gleich neben dem echt guten Campingplatz machte fast alles wieder wett.
Der Stadt entfliehend zog es uns ins DREIländereck von Polen, Slowakei und Ukraine in die westlichen Beskieden. Auf dem Weg dahin passierten wir Lancut mit seinem Schloss, welches – für uns leider – renoviert wird und nur wenige Blicke frei gab.
Auch standen immer wunderschöne Holzkirchen am Wegesrand.
Auf einem abgelegenen Zeltplatz gleich am San ließen wir es uns gut gehen (wie auch die Einheimischen im Fluss
) und machten diverse Ausflüge – auch auf die Hochsteppe
. Da hatten wir doch recht viel Glück und sind Meister Petz ebenso wie dem Luchs
nur bedingt über den Weg gelaufen. Die Wisente waren ja zum Glück gut versorgt…
Die Renaissancestädte Zamosc
und Lublin
begeisterten uns sehr. Das lebendige Lublin vielleicht sogar einen Tick mehr als das touristisch überlaufene, aber sehr grüne Festungsstädtchen Zamosc. Dann folgte der polnische Traum (?) Kazimierz Dolny am Weichseldurchbruch
– wunderschön und toll für Radfahrer. Wie man allerdings dort Ski fahren soll, was alle drei Meter ausgeschildert ist, bleibt uns ein Rätsel. Am Weichselstrand baden, Burgruinen besichtigen und immer wieder den Blick über´s Land schweifen lassen – ein Genuss!