Dieses Jahr starteten wir in Villach und radelten an der Drau entlang Richtung Maribor. Ab Dravograg Bogen wir nach Süden auf der ehemaligen Eisenbahnstrecke Wien-Triest Richtung Süden ab und führen bis Celie. Von dort ging es nach Ljubljana und dann an der Sache entlang Richtung Bled. Die ebenso stillgelegte Eisenbahnstrecke Laibach-Tarvisio machte die Steigung selbst mit Anhänger mit den Campingsachen zum Kinderspiel und dann ging es bis Villach zurück FAST nur noch bergab. Nach 14 Tagen stand der Km-Zähler bei 623 und die Kinder waren alle noch am Leben.
Die längs zum Fluss gebauten Staustufen der Drau sind eine Meisterleistung und sorgen für eine gute Grundversorgung mit Energie. Daneben kann man auch Baden, paddeln und angeln. Die Deichkrone selbst ist über lange Stecken der Radweg. Damit ist man leider oft weg von den Ortschaften auf gerader Strecke unterwegs – etwas langweilig. Jede Ortschaft wird zum Highlight und natürlich wie man jederzeit von der tollen Kulisse mit den Karawanken entschädigt.
Generell hatten wir Glück mit dem Wetter und, als es Mal dich nicht so war, fanden wir Unterschlupf in einem ehemaligen Restaurant gleich neben einem Kirchlein – sehr idyllisch.
Führte die Tour etwas ab vom Fluss, wurden die Steigungen aber gleich heftig – viel war dann vom „5-Sterne- Radweg“ nicht übrig. Aber so hatten wir z.B. auch diese spektakuläre Flussüberquerung zu passieren.
Kurz bevor wir nach Slowenien wechselten, besuchten wir das Museum Liaunig. Der geniale Bau beherbergt eine ebenso geniale Ausstellung moderner Kunst. Völlig unverständlich ist nur, dass Kinder nicht ins Museum dürfen – eine große verpasste Chance!
Die ehemalige Bahnstrecke von Davograd nach Velenje führte uns bequem von rund 340 m Höhe auf über 600 m – durch schöne slowenische Landwirtschaft. Auf dem Höhepunkt der Strekna gibt es auch ein zukünftiges Bahnhofsrestaurant. Leider wird die Südseite noch gebaut, aber bergab ging es auch auf der Landstrasse Recht gut.
Velenje mitten in den Bergen punktet heute mit einem schönen See in einem Tagebaurestloch. Daneben sahen wir viel Tito- und Partisanenkult.
Weiter fuhren wir bergab um kurz vor Celje in der Nähe von römischen Ruinen zu campieren. Von dort aus sahen wir uns Celje selbst, die ehemalige k.u.k. Sommerfrische und! Sitz der gleichnamigen slowenischen Hauptbrauerei Lásko an, wo es auch eine schöne aber überteuerte Therme gibt. Die Bierfontane in Zalez ist einmalig und erinnerte uns an unsere Egerfahrt mit Besuch in Saatz (Žatec – nicht umsonst die Partnerstadt).
Den weiteren Weg fuhren wir über eine andere als die geplante Strecke direkt nach Laibach. Leider war die Strecke nicht so schön und noch dazu mit vielen Steigungen bei großer Hitze ziemlich anstrengend. Unterwegs waren wir in einer Schafswirtschaft und deckten uns mit Käse ein.
Ljubljana selbst war schön, wenn auch touristisch sehr überlaufen. Überhaupt nicht zu empfehlen ist jedoch der Camping-Platz, der neben dem in Bratislava einer der bisher größten Fails war … aber mit Selbstbewusstsein hohe Preise aufruft…
Laibach glänzt auch mit einer sehr guten Radinfrastruktur und natürlich gibt es überall Kunst zu sehen.
Der Weg führte uns dann durch Wälder mit Burgen und viel Felder (mit immer stärker werdenden Gegenwind…) nach Kranj im Savetal, wo wir den von den Slowenen langersehnten Regen im Trockenen abwarten.
Aufnahme fanden wir dann nach vielen üblen Steigungen in einem Öko…camp. Dort mussten auch mal die sonst überall bevorrechtigten Camper am Rand stehen und bekamen nicht den Platz in der ersten Reihe (wir auch nicht, da wir sehr spät dran waren).
Etwas weiter wieder mit vielen Höhenmetern blieben wir auf dem Platz Sobec, der zwar groß und voll war, aber auch wirklich alles bot. Von dort aus fuhren wir nach Bled, mit seinen Unmengen an Gästen, auf dessen Burg und zur Tito-Villa. Ein Bad im glasklaren See war auch drin. Am nächsten Tag radelten wir zur Vintgar-Klamm. Leider war es etwas bewölkt, aber dennoch spektakulär.
Bei schönstem Radwetter machten wir uns auf den Weg zum Triglav-Nationalpark. Auch hier half uns wieder eine stillgelegte Eisenbahnstrecke (Laibach-Tarvisio). Die Strecke war wunderschön!
Im Triglav schauten wir uns Wasserfälle an, die auch wirklich solche waren.
Und schon begann die letzte fast durchgängig abfallende oder gerade Etappe über Italien zurück nach Villach. Dabei gönnten wir uns den steilen Abstecher zur Seilbahn zum Dreiländereck auf dem Ofen.
Von Villach ging es mit einer Zwischenübernachtung mal wieder in einem Bett – nämlich dem der neuen JH Burghausen. Dabei kam uns dann auch noch eine Traktorparade vor die Nase ;-)